Neurologische Frührehabilitation

Neurologische Frührehabilitation

Wir behandeln neurologische Patienten der Phase B, d. h. Schwerst-Schädel-Hirn geschädigte Patienten, bei denen die Akutbehandlung abgeschlossen ist.

Unser Fachbereich für neurologische Frührehabilitation

Das Fachgebiet Neurologie ist als einziges Fachgebiet der Medizin in sogenannte Behandlungsphasen aufgegliedert. Das Phasenmodell der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) teilt die Behandlungs- und Rehabilitationsphasen in die Phasen A bis F ein. Wir behandeln Patienten der Phase B in der neurologischen Frührehabilitation.

  • Phase A: Akutbehandlung (im Krankenhaus zum Beispiel auf einer Stroke Unit oder der Intensivstation)
  • Phase B: Entspricht der klassischen neurologischen Frührehabilitation. Patienten der Phase B sind Schwerst-Schädel-Hirn geschädigt. Die Akutbehandlung ist prinzipiell abgeschlossen. Trotzdem beinhaltet diese Phase neben den rehabilitativen Aspekten häufig akutmedizinische Behandlungsbedürftigkeit.
  • Phase C: Patienten können bereits in der Therapie mitarbeiten, der medizinische und pflegerische Aufwand ist hoch
  • Phase D: Rehabilitation nach Abschluss der Frühmobilisation
  • Phase E: nachgehende Reha-Leistungen, berufliche Rehabilitation
  • Phase F: dauerhaft unterstützende Leistungen

Wann beginnt die neurologische Frührehabilitation?

Unsere Patienten in der neurologischen Frührehabilitation sind häufig gelähmt, leiden unter schweren Schluck- und Sprachstörungen, haben Bewusstseinsstörungen oder haben einen künstlichen Atemwegszugang (Trachealkanüle). Die Patienten können sich im Wachkoma befinden. Schwere Verwirrtheitszustände sind nicht selten. Die Akutbehandlung ist aber weitgehend abgeschlossen.

Patienten der Phase B sind nicht zur Mitarbeit in der Therapie fähig. Daher steht neben intensiver ärztlicher Therapie eine sehr zeitaufwendige therapeutische Betreuung im Vordergrund, unterstützt durch die neurologisch-fachspezifische Pflege. Auch eine intensivmedizinische Überwachung ist möglich. Ein Teil unserer Patienten benötigt noch eine maschinelle Beatmung und kann bereits während der Beatmungsentwöhnung (sog. Weaning) von den Vorteilen der neurologischen Frührehabilitation profitieren.

Lesen Sie mehr zum Thema: "So früh wie möglich, so intensiv wie nötig."

Wann beginnt die neurologische Frührehabilitation?

Was wir behandeln

Patienten in der Neurologischen Rehabilitation der Phase B bedürfen bei pflegerischen Maßnahmen noch vollständiger Übernahme oder sind in der Lage, einzelne dieser Maßnahmen unter enger therapeutischer Hilfe oder Anleitung teilweise zu übernehmen.

In welchen Fällen wir Sie oder Ihren Angehörigen aufnehmen können

In welchen Fällen wir Sie oder Ihren Angehörigen aufnehmen können
  • Bei schwerer Hirnschädigung oder Hirnfunktionsstörung, z.B. nach Schlaganfall, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma oder schweren Hirninfektionen
  • Bei anderen schweren neurologischen Störungen mit intensivmedizinischer Behandlungsbedürftigkeit oder Beatmungsnotwendigkeit
  • Bei ausgeprägter Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit inkl. apallischem Syndrom (Wachkoma)
  • Nach abgeschlossener Akutversorgung der Phase A

Die Aufnahme ist auch möglich, wenn der Patient

  • Kreislauf-unterstützende Medikamente erhält
  • Über eine Trachealkanüle beatmet wird
  • Kooperationsunfähig, orientierungsgestört und vollständig pflegerisch abhängig ist
  • Ernährung durch eine Sonde oder parenteral (Ernährung durch Infusionslösungen) erhält
  • keine Kontrolle über die Ausscheidungsfunktionen hat
  • Kontrollstörungen mit Selbst- oder Fremdgefährdung hat
  • ein Herzunterstützungssystem (LVAD) erhalten hat
  • eine Hirnschrittmachertherapie überprüft und eingestellt werden muss
  • regelmäßige Dialyse benötigt (sofern der Patient bereits ohne Überwachungsnotwendigkeit in eine externe Dialysepraxis mit einem Taxi- bzw. Rollstuhltaxi transportiert werden kann)

Ausschlusskriterien (Kontraindikationen) für eine Behandlung in der Phase B sind

Instabile intensivmedizinische Behandlungssituationen, z.B.

  • Organersatzverfahren
  • ARDS
  • Floride Sepsis
  • Instabile Hirndruckverhältnisse, sowie invasive Hirndruckmessungen und externe Ventrikeldrainagen
  • Intensivmedizinisch überwachungspflichtiger Zustand und gleichzeitige Dialysenotwendigkeit

Akutmedizinische Behandlung noch nicht abgeschlossen, z.B. anstehende Operationen, Chemotherapien, Bestrahlungen oder komplexe Immuntherapien

Aufwendige diagnostische Maßnahmen, z.B. MRT, PET, SPECT, diagnostische Biopsien, Endoskopien

Unser Ziel ist die Verbesserung Ihrer Lebensqualität. Unser erfahrenes Pflege- und Therapeutenteam fördert Sie bereits in frühen Krankheitsphasen um einen optimalen Gesundungsprozess zu gewährleisten und Ihre Eigenständigkeit so früh wie möglich zu unterstützen.

Krankheitsbilder, die wir in der neurologischen Frühreha behandeln, von A-Z:

  • Alzheimer
  • Apallisches Syndrom
  • Arteriosklerose
  • Bewussteinsstörungen (z.B. Koma, apallisches Syndrom)
  • Degenerative Erkrankungen
  • Hirnblutung
  • Hirnschädigungen
  • Koma
  • Multiple Sklerose
  • Muskelerkrankungen
  • Muskelschwund
  • Neuro-orthopädische Krankheitsbilder (z.B. nach Bandscheibenoperationen)
  • Parkinson
  • Post-Covid-Syndrom
  • Schlaganfall
  • Schwere Hirnfunktionsstörungen (z.B. nach Hirnhautentzündung, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall)
  • schwere neurologische Störungen (z.B. nach Schlaganfall, Hirnblutungen, Parkinson, Epilepsie)
  • Sepsis
  • spastische Paresen
  • Zustand nach Hirnhautenzündung
  • Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma
  • Zustand nach Schlaganfall

Wie wir Sie behandeln

Wenn Sie bei uns aufgenommen werden, führen wir zuerst eine Aufnahmeuntersuchung durch.

Diagnostik

Je nach Allgemeinzustand und Schwere Ihrer Erkrankung umfasst die Diagnostik am Aufnahmetag:

  • allgemeine und spezielle Anamnese mit Wertung der bisherigen diagnostischen Befunde
  • allgemeine körperliche Untersuchung und spezielle neurologische und neuropsychologische Untersuchung
  • EKG- Ableitung
Diagnostik

Zu Beginn Ihrer Reha-Maßnahme führen wir ein standardisiertes, sogenanntes neurologisches Reha-Assessment durch. Hier erfassen wir die neurologischen Störungen in Funktion und Teilhabe. Der daraus errechnete Score dient als Grundlage für die inhaltliche Planung und Durchführung Ihrer Behandlung. Wir berücksichtigen dabei die Beeinträchtigungen und sozialen Auswirkungen Ihrer Erkrankung insbesondere im Hinblick auf Ihre Leistungsfähigkeit in Alltag und Beruf.

Diese diagnostischen Methoden können außerdem zu Beginn oder auch im Verlauf des Reha-Prozesses zum Einsatz kommen:

Apparative Diagnostik

  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Langzeit-EKG
  • Langzeit-RR
  • Echokardiographie
  • Endoskopische Schluckdiagnostik
  • Bronchoskopie
  • 24h-Intensivmonitoring
  • Sonographie (Ultraschall) der Blutgefäße (Doppler, farbkodierter Duplex, transkranielle Gefäßsonographie)
  • Weitere Ultraschall-Untersuchungen (Oberbauch-, Thorax-, Schilddrüsen- und Muskelsonographie, Arthrosonographie)
  • Röntgen, inkl. Durchleuchtung
  • EEG
  • Langzeit-EEG
  • Evozierte Potentiale inklusive magnetevozierte Potentiale
  • Neurographie
  • Elektromyographie (EMG)
  • Radiologische Schluckdiagnostik

In Kooperation mit weiteren Fachabteilungen des Reha-Zentrums Gernsbach

  • Belastungs-EKG
  • Herzschrittmacherkontrolle
  • Schlafapnoescreening

Weitere Untersuchungen, wie Herzkatheter, endoskopische Magen-/Darmdiagnostik, urologische Diagnostik,

Bildgebung (z.B. CT, Kernspintomographie) können in umliegenden Krankenhäusern und Praxen durchgeführt werden, mit denen wir kooperieren.

Ärztliche Behandlung

Unsere Fachärzte der Gebiete Neurologie, Anästhesie, Intensivmedizin, Innere Medizin, Gastroenterologie und Kardiologie führen alle notwendigen medizinischen Behandlungen fort und können auf die umfangreichen diagnostischen Möglichkeiten der Abteilung zurückgreifen. Ein großer Teil der notwendigen Nachkontrollen und Behandlungen ist in unserer Abteilung möglich. Besteht die Notwendigkeit einer anderen fachärztlichen Behandlung, kann dies in umliegenden Krankenhäusern und Praxen konsiliarisch durchgeführt werden.

Während der Frührehabilitation werden z.B. antibiotische Behandlungen fortgeführt, medikamentöse Einstellungen von Blutdruck, Herzfrequenz, Blutzucker, Cholesterin- und Fettwerten durchgeführt und vor allem alle neurologischen Therapieeinstellungen z.B. bei Schlaganfall, Epilepsie, Parkinsonsyndromen, Spastik oder Dystonie durchgeführt.

Zu den spezifischen ärztlichen Therapien gehören:

  • Botulinumtoxin-Injektionen bei Spastik und Dystonie
  • Behandlung von Patienten mit Tiefer Hirnstimulation
  • Behandlung von Parkinson-Patienten mit Medikamentenpumpen
  • Behandlung von Patienten mit Baclofenpumpen; auch intrathekale Baclofen-Testung
  • Behandlung von Patienten mit Herzunterstützungssystemen
  • Diagnostische und therapeutische Punktionen
  • Anlage und Wechsel von suprapubischen Blasenkathetern

Fachärztliche Visiten finden je nach Schwere Ihrer Erkrankung mehrfach täglich statt. Bei orthopädischen Begleiterkrankungen beziehen wir zeitnah ärztliche Fachkollegen des Reha-Zentrums Gernsbach mit ein.

Patientenbericht aus der Neurologie

Patientenbericht aus der Neurologie

Wie Patient  Djordje Jovanovich direkt von der Intensivstation einer Klinik in die Reha kam – und heute wieder selbstständig unterwegs ist.

Weaning

Auf unserer Weaning-Station behandeln wir Patienten die aufgrund einer neurologischen Erkrankung beatmungspflichtig geworden sind.

Unser Team aus intensivmedizinisch erfahrenen Fachärzten sowie beatmungserfahrenen Pflegern gewährleistet eine umfassende medizinische Versorgung der schwerkranken Patienten.

Oberstes Ziel ist die rasche Beatmungsentwöhnung.

Gleichzeitig profitieren die Patienten von einem frühen Beginn der rehabilitativen Maßnahmen. Hierfür steht ein eigenes Therapeuten-Team im Bereich der Frührehabilitation zur Verfügung.

    Weaning

    Typische Behandlungsziele der Frührehabilitation bei beatmeten Patienten sind: 

    • Erstmobilisation an die Bettkante zur Belastungserprobung unter intensivmedizinischer Überwachung (mit und ohne Beatmung)
    • Kontraktur- und Pneumomieprophylaxe
    • orthostatisches Training bei kreislaufinstabilen Patienten
    • Verbesserung der Bewusstseinslage/Vigilanz als Grundvoraussetzung für die motorische Rehabilitation
    • Unterstützung der Beatmungsentwöhnung durch Atemtraining mittels gezielter körperlicher Belastung unter intensivmedizinischer Überwachung
    • Facio-orale Trakt-Therapie (FOTT)/Kanülenentblockung in den Beatmungspausen
    • Beginn der motorischen Rehabilitation mit frühzeitigen Steh- und Gehübungen
    • Wiederherstellung und Verbesserung der Gehfähigkeit und Armfunktionen
    • Verbesserung der kardiopulmonalen Belastbarkeit als Prophylaxe/Sekundärprophylaxe
    • Unterstützung des Kanülenmanagements durch eine intensivierte Schlucktherapie mit dem Ziel der natürlichen oralen Nahrungsaufnahme und der Dekanülierung

    Unsere Therapien

    Physiotherapie

    Die Physiotherapie wird eingesetzt, um:

    • Das Bewegungssystem und Bewegungsverhalten zu verbessern.
    • Funktionsstörungen innerer Organe zu regulieren.
    • Eigen- und Fremdwahrnehmung, Sozialkompetenz, psychische Leistungsfähigkeit zu verbessern.
    • Sie von Schmerzen zu befreien.
    • Eigenständigkeit zu fördern und Selbstheilungskräfte des Organismus zu aktivieren.
    • Angehörigen anzuleiten.

    Diese Methoden werden als Einzeltherapie angewandt:

    • funktionelle Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage
    • Gleichgewichts- und Koordinationstraining
    • Sicherheitstraining, Rollstuhltraining
    • Kontrakturprophylaxe (Techniken zur Vermeidung von Gewebeschrumpfung bzw. -verkürzung)
    • Gangschule
    • Motomedtherapie
    • apparativ gestützte Therapie
    • Laufbandtraining
    • Repetitive Magnetstimulation

    Lesen Sie mehr im Artikel "Wie Physiotherapie schwer betroffenen Patienten wieder in den Alltag hilft."

    Physikalische Therapie

    Physikalische Anwendungen sind bei Patienten der Phase B zunächst wenig im Einsatz, im späteren Verlauf werden diese aber immer häufiger genutzt. In der Phase B können Lymphdrainage oder Massagen  bei der Kontrakturprophylaxe und -therapie unterstützen.

    • Wärmetherapie, Heißluft, Heiße Rolle
    • Kryo-Therapie (Kältetherapie)
    • Elektrotherapie, Gesamtes Spektrum von Niederfrequenz bis zur Hochfrequenz, Interferenzstrom, Ultraschall
    • klassische Massagen, Bindegewebsmassage, manuelle Lymphdrainagen, Unterwasserdruckstrahlmassagen, Akupressur, Colonmassage bei Obstipation (Verstopfung), Extensions- und Schlüsselzonenmassagen
    • Waldbaden
    Ergotherapie

    Motorische, sensible und sensorische Funktions- und Fähigkeitsstörungen behandeln wir mit Ergotherapie. Ziele sind, pathologische Haltungs- und Bewegungsmuster abzubauen und physiologische Muskelfunktionen und -koordinationen aufzubauen, fein- und grobmotorische Funktionen zu verbessern, Bewegungsabläufe zu koordinieren.

    Wir wenden überwiegend Einzeltherapie an, um Sie zur Wiedererlangung Ihrer Selbstständigkeit bei alltäglichen Verrichtungen (sog. Activities of daily living = ADL) zu unterstützen. Bei halbseitig gelähmten Patienten fördern wir die funktionelle Aktivität der betroffenen Seite.

    Die Ergotherapie umfasst:

    • Alltagsbezogene funktionelle Therapie
    • ADL-Training
    • Wasch- und Anziehtraining
    • Hilfsmittelberatung
    • Funktionelle Übungsbehandlung der oberen Extremität und des Rumpfes
    • Kognitives Training
    • Koordinationsübungen
    • Sandbox
    • Sensibilitätstraining und Wahrnehmungsschulung
    • Angehörigenberatung und -schulung
    • Haushaltstraining
    • MBOR / Arbeitsplatztraining
    • Handwerk
    • Feinmotorik / Graphomotorik
    Neuropsychologie

    Klinische Neuropsychologie in der neurologischen Frühreha Phase B

    Die klinische Neuropsychologie ist ein Fachgebiet der Psychologie. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen einer Hirnverletzung zum Beispiel nach einem Schlaganfall, einer Hirnblutung oder einer Hirnoperation. Eine solche Hirnverletzung kann neben motorischen und sprachlichen auch kognitive, visuelle, emotionale und Verhaltensveränderungen zur Folge haben. Diese Folgen möglichst frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln, ist Aufgabe und Kompetenz der klinischen Neuropsychologie.

    Das Ziel jeder neuropsychologischen Behandlung ist es, den Patienten bestmöglich auf seinem Weg in einen möglichst selbstbestimmten Alltag zu unterstützen. Bereits in der Frühphase der neurologischen Rehabilitation behandeln wir Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen sowie Störungen der Wahrnehmung (z.B.: Neglect, Sehfeldeinschränkungen) und unterstützen unsere Patienten und ihre Angehörigen beim Umgang mit der Erkrankung. Für die Therapie setzen wir verschiedene Therapiematerialien wie einfache Durchstreich-, Such- und Rechenübungen ein. Ebenso werden computergestützte Verfahren angewandt. Die Auswahl der Therapiematerialien orientiert sich dabei an der Belastbarkeit sowie den motorischen und sensorischen Ressourcen des Patienten. Da unsere Patienten häufig noch nicht mobil sind, findet die Therapie in der Regel am Bett und/oder auf dem Zimmer statt.

    Das Aufgabenspektrum der klinischen Neuropsychologie der Phase B umfasst außerdem:

    • Beurteilung der kognitiven und emotionalen Ressourcen und Defizite mittels leitlinienorientierter neuropsychologischer Diagnostik

    • Beurteilung von Bewusstseinsstörungen, Delir, Verhaltensstörungen mittels etablierter Skalen sowie klinischen Verhaltensbeobachtungen

    • eine enge Zusammenarbeit bzw. Absprache mit Physio-/Ergotherapie, Logopädie, Pflege und Ärzten für eine effektive neuropsychologische Diagnostik und Therapie

    • Angehörigengespräche zur Fremdanamnese (insbesondere bei minimalresponsiven, desorientierten und/oder Patienten mit Kommunikations- oder Verhaltensstörungen), aber auch zum Kontakt- und Beziehungsaufbau zum Patienten sowie Förderung der Therapiemotivation

    • Psychologische Gespräche zur Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen

    Logopädie

    Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems können zu Störungen der Sprache, des Sprechens und/oder des Schluckens führen. Notwendige therapeutische Maßnahmen sollten so früh wie möglich eingeleitet werden, um Komplikationen und Fehlanpassungen zu vermeiden. Wir behandeln Patienten mit:

    • Sprachstörung (Aphasie)
    • Sprechstörung (Anarthrie, Dysarthrie, Sprechapraxie)
    • Stimmstörungen (Aphonie, Dysphonie)
    • Schluckstörungen (Dysphagie)

    Ziele der Logopädie:

    • die sprachliche Symptomatik vermindern
    • kommunikative Kompetenz verbessern oder eine elementare Kommunikationsstruktur aufbauen
    • Schluckstörungen vermindern
    • eine PEG-Anlage (Ernährungssonde) vermeiden
    • komplikationslose, ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ermöglichen und ggf. eine Ernährungsstrategie (zum Beispiel Anpassung der Kostform) festlegen
    • (Wieder-) Aufbau von Sprachverständnis, Wortfindung, Satzbau, Kommunikationsverhalten
    • Verbesserung der Artikulation und Sprechflüssigkeit
    • Anbahnung von Stimmgebung in Koordination mit der Atmung
    • Verbesserung von Heiserkeit
    • Erwerb einer belastungsfähigen Stimme
    • Verhinderung einer lebensgefährlichen Pneumonie
    Ernährungsberatung

    Die Ernährungsberatung in der Phase B ist speziell auf unsere Patienten mit Schluckstörungen abgestimmt. Neben der logopädischen Schluckdiagnostik und -therapie beraten wir Sie und Ihre Angehörigen ausführlich welche Nahrungskonsistenzen Sie zu sich nehmen können.

    Wir halten vielfältige Gerichte in geeigneten Kostformen (z.B. Breikost, mit festen Bestandteilen oder ohne, angedickte Kost, angedickte Flüssigkeiten) für Sie bereit die genau auf Ihre Schluckstörung angepasst werden.

    Vorgang der Schluckversorgung, Trachealkanüle

    Informationen für Angehörige

    Wann finden die Visiten statt?

    Es findet täglich eine Visite statt. 

    Die Oberarzt-Visite findet für Patienten im Erdgeschoss immer montags und mittwochs statt, für Patienten im 1. OG jeweils dienstags und donnerstags. Visiten finden am Bett statt, Visitenzeiten sind zwischen 9.30 und 11 Uhr.

    Wann kann ich meinen Angehörigen besuchen?

    Prinzipiell jederzeit. Es gibt bei uns keine festen Besuchszeiten. Allerdings finden vormittags viele Pflegemaßnahmen, Untersuchungen, Therapien und die Visite statt. Ab 16 Uhr gibt es keine festen Termine mehr.

    Wie kann ich direkt auf der Station anrufen?

    Stationstelefon EG:  +49 7224 620 155 0

    Stationstelefon 1. OG:  +49 7224 620 142 5

    Hilfe bei Anträgen und häuslicher Pflege

    Wer kann mir beim Ausfüllen von Anträgen helfen oder mich bei der Organisation häuslicher Pflege unterstützen?

    Der Sozialdienst berät Sie gerne zum Thema Hilfsmittelversorgung, Organisation von häuslicher Pflege, Vermittlung von Pflegeplätzen und hilft bei Anträgen der Kranken- und Pflegeversicherung.

    Ewa Bucher

    Ewa Bucher

    Sozialdienst Standort Langer Weg (Neurologie & Kardiologie)

    MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach

    Gibt es eine Seelsorge-Stelle in der Klinik?

    Ja, wir vermitteln gerne den Kontakt zu unserer Seelsorgerin oder vereinbaren einen Termin für Sie.

    Bettina Droll

    Bettina Droll

    Qualitätsbeauftragte

    MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach

    Vikar Adalbert Mutuyisugi

    Vikar Adalbert Mutuyisugi

    Kath. Seelsorgeeinheinheit Gernsbach

    Können Begleitpersonen in der Klinik mit aufgenommen werden?

    Je nach Verfügbarkeit können Begleitpersonen aufgenommen werden. Anmeldungen nimmt unsere Mitarbeiterin der Patientenaufnahme entgegen. Sofern keine Möglichkeit der Unterbringung in unserem Haus besteht, helfen wir Ihnen auch gerne bei der Vermittlung einer Unterkunft in Gernsbach.

    Wann sind die Essenszeiten auf der Station der Neurologischen Frührehabilitation?

    Frühstück: 7 bis 8 Uhr

    Mittagessen: 12 bis 13 Uhr

    Abendessen: 17.30 bis 18.30 Uhr

    Kann ich meinem Angehörigen Essen mitbringen?

    Unser Küchenchef achtet stets auf eine gesunde und geschmackvolle Zubereitung der Speisen. Auf Sonderwünsche wird in der Regel geachtet. Sollte dies jedoch einmal nicht möglich sein, können Sie gerne die Lieblingsgerichte für Ihre Angehörigen mitbringen.

    Bitte sprechen Sie sich jedoch immer zuerst mit einem Arzt, einer Pflegekraft oder einem Therapeuten ab, welche Nahrungsmittel und Nahrungskonsistenzen geeignet sind. Gerade bei Patienten mit Schluckstörungen ist das sehr wichtig.

    Gibt es ein Abendprogramm für Patienten und Angehörige?

    In unserer Reha-Klinik am Standort Langer Weg finden regelmäßig Veranstaltungen, z.B. Konzerte, Vorträge und Kinoabende statt. Ein kostenloser Transfer ist möglich. Sprechen Sie dazu bitte unsere Mitarbeiterinnen an der Rezeption an.

    Gibt es einen Kiosk in der Klinik?

    Ja, den Kiosk finden Sie im Erdgeschoss. 

    Die Öffnungszeiten sind:

    8 bis 9.30 Uhr, 11.30 Uhr bis 13 Uhr, 15 bis 16 Uhr und 17.30 bis 19 Uhr

    Gibt es die Möglichkeit, Termine bei einem Friseur oder Fußpfleger zu vereinbaren?

    Ja, diese können bei Bedarf durch die Mitarbeiter auf der Station vermittelt werden. Sprechen Sie uns gerne an.

    Weitere Informationen zum Download

    Wer Sie behandelt

    Dr. med. Christian Wolf

    Dr. med. Christian Wolf

    Chefarzt der Fachklinik für Neurologie

    Tanja Zoller

    Tanja Zoller

    Ltd. Oberärztin der Fachklinik für Neurologie

    Dr. med. Jörg Ilgen

    Dr. med. Jörg Ilgen

    Ltd. Oberarzt Fachbereich Innere Medizin in der Fachklinik für Neurologie

    Dr. med. Georg Pawlik

    Dr. med. Georg Pawlik

    Oberarzt der Fachklinik für Neurologie

    Dr. med. Bodo Lachenicht

    Dr. med. Bodo Lachenicht

    Oberarzt der Fachklinik für Neurologie

    Unser Wundteam

    Dr. med. Jörg Ilgen

    Dr. med. Jörg Ilgen

    Ltd. Oberarzt Fachbereich Innere Medizin in der Fachklinik für Neurologie

    MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach

    Wie Sie uns kontaktieren können

    Susanna Vath-Torzewski

    Susanna Vath-Torzewski

    Leitung Chefarztsekretariat der Fachklinik für Neurologie

    MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach